Drei Schweden und ein Isländer mit ihren Spannungsromanen bei den Vattenfall-Lesetagen

Kampnagel. Neulich in der Buchhandlung: "Ich suche etwas Spannendes zum Verschenken", sagt die Dame mittleren Alters und blickt erwartungsfroh auf den jungen Verkäufer. "Die Schweden stehen da hinten links", kommt kurz und trocken die Antwort.

So geht das halt seit etlichen Jahren. Spannende Geschichten kommen aus dem Norden, Fließbandproduktion nichts dagegen. Auch zu den Vattenfall-Lesetagen reisen sie an, die schwedischen Autoren aus der Nach-Mankell-Generation. Jens Lapidus, Olle Lönnaeus und Jan Wallentin heißen sie, haben hierzulande noch keinen besonders großen Namen, in ihrer kalten Heimat jedoch schon.

Jens Lapidus erzählt eine Story über einen Paten, der die Unterwelt kontrolliert und es mit einem Ex-Söldner, einem Polizisten und einem Drogendealer zu tun bekommt. "Mach sie fertig" ist der programmatische Titel des Romans. Bei "Das fremde Kind" von Olle Lönnaeus kehrt ein Mann in seine südschwedische Heimat zurück, um den Mord an seinen Adoptiveltern aufzuklären. Und in "Strindbergs Stern" entwickelt Jan Wallentin eine magische Geschichte um ein mysteriöses Kreuz, die im Eis der Arktis endet.

Dass nicht nur in Schweden starke Kriminalromane geschrieben werden können, sondern auch im krisengebeutelten Island, haben verschiedene Autoren in jüngster Zeit gezeigt. Mit der jüngsten Autorenschwemme wird am Sonntag Einar Kárason in die Kammerspiele gespült. In "Versöhnung und Groll" stellt er seine Handlung mitten hinein ins 13. Jahrhundert, derweil es um den Mord an einem Politiker geht und um eine Familienfehde.

Ob nun Schweden oder Island - der Norden ist das Hoch im Morden.

Schwedische Kriminacht mit Jens Lapidus, Olle Lönnaeus und Jan Wallentin, deutsche Lesung: Sebastian Dunkelberg, Moderation Regula Venske, Sa 9.4., 19.00, Kampnagel (Bus 72, 173), Jarrestr. 20, Eintritt 8,-

Einar Kárason So 10.4., 19.30, deutsche Lesung: Charly Hübner, Moderation: Matthias Göritz, Kammerspiele, Logensaal (U Hallerstraße), Hartungstr. 9-11, Eintritt 7,-