Fantasyfilm mit falschen Tatsachen: “Trollhunter“. in Mockumentary in der Tradition von “The Blair Witch Project“, “Cloverfield“ oder “[REC]“.

Früher zumindest waren sie ein beliebtes Mitbringsel vom Urlaub in Skandinavien, die kleinen Puppen von Kobolden aus der nordischen Sagenwelt der Trolle, unsterblich gemacht auch durch die Kinderbuchreihe um "Die Mumins". Erschütternd, dass erst jetzt ein Film die Wahrheit über sie enthüllt: Trolle sind in Wirklichkeit gigantische Wesen, die weidendes Vieh, aber auch schon mal Touristen verspeisen.

Um keine Panik ausbrechen zu lassen, beschäftigt der norwegische Staat deshalb einen Trolljäger, der sie zur Strecke bringt, wenn sie ihre Reservate verlassen und Schaden anrichten. Damit es dabei rechtsstaatlich zugeht, wacht der TTS (Troll Security Service) über dessen Tätigkeit und lässt ihn nach jedem getöteten Troll ein umfangreiches Formblatt ausfüllen. Das ist die bittere Wahrheit, die wir schlucken müssen, denn das Bild- und Tonmaterial, das all dies belegt, wurde nach Prüfung durch eine Expertenkommission als echt eingestuft. "Trollhunter" ist ein erschütternder Dokumentarfilm.


In Wirklichkeit ist "Trollhunter" natürlich ein falscher Dokumentarfilm, ein Mockumentary in der Tradition von "The Blair Witch Project", "Cloverfield" oder "[REC]". Am Anfang gibt er sich eher ironisch, wenn beispielsweise polnische Verbindungsmänner, getarnt als Maler, einen kroatischen Braunbären herbeischaffen, der als Sündenbock dienen muss. Später baut "Trollhunter" dann jedoch durchaus durchgehende Spannung auf und kann mit einigen wirklich gruseligen Momenten aufwarten. Dabei findet er einen soliden Mittelweg zwischen computergenerierten Monstern und klassischem Horror, etwa wenn er die nahenden Trolle nur über ihre Schreie auf der Tonebene präsent werden lässt.

Bewertung: annehmbar

Trolhunter Norwegen 2010, 105 Minuten, ab 12 Jahren, R: André Oevredal, D: Otto Jespersen, Glenn Erland Tosterud, Tomas Alf Larsen, Johanna Mørck, täglich im UCI Othmarschen-Park; www.trollhunterfilm.com