Bayreuther Festspiele bestätigen die Absage des Filmemachers für den Jubiläums-“Ring“ 2013

Hamburg. Der Filmregisseur Wim Wenders wird Richard Wagners "Ring des Nibelungen" nicht in Bayreuth inszenieren. Seine schriftliche Absage - ein Vertrag war noch nicht unterschrieben - ging am Montag bei den Bayreuther Festspielen ein. Damit ist völlig offen, wer im Wagner-Jubiläumsjahr 2013, zum 200. Geburtstag des Komponisten, die vier "Ring"-Opern auf die Bühne bringen soll.

In einer gemeinsamen Erklärung der Festspielleiterinnen Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier und Wim Wenders heißt es dazu: "Unterschiedliche Vorstellungen beider Seiten konnten letztlich leider nicht in vollem Umfang zu der nötigen Übereinstimmung gebracht werden." Nach der Absage Lars von Triers, für den dann der Dramatiker Tankred Dorst 2006 mit einem wenig überzeugenden "Ring" antrat, ist dies nun schon die zweite Absage eines bekannten Filmregisseurs. Lars von Trier hatte wie jetzt Wenders zwei Jahre vor der Premiere hingeworfen - für jeden Nachfolger am Regiepult eine gewaltige Herausforderung, denn die Bühnenbilder müssen schon in diesem Herbst abgegeben werden.

Gerüchten zufolge dachte Wenders bei Gesprächen über die "Ring"-Arbeit immer stärker an einen Film zum Bayreuther Opernereignis und geriet damit in Konflikt mit der festspieleigenen BF Medien GmbH, der Marketingfirma der Festspiele, die in Bayreuth für DVDs und Public Viewings der Opern zuständig ist. Zu teuer und zu spät fertig wäre der Wenders-Film geworden, mutmaßt "Die Welt".

Dass die beiden Wagner-Stammhalterinnen nun ausgerechnet für das Jubiläumsjahr bei der "Ring"-Regie mit leeren Händen dastehen, wird schnell wilde Spekulationen auslösen. Eine sichere darunter: Wird Katharina Wagner, die selbst Opernregie-erfahren ist und auf dem Grünen Hügel bereits die "Meistersinger" auf die Bühne brachte, nicht erst 2015 mit "Tristan" wieder antreten, sondern schon 2013 in den "Ring" gehen?