Der Netz-Navigator führt heute zu Mode und den Menschen dahinter

World Wide Web. Modeblogs gibt es wie Sand am Meer, Karos auf Hipster-Hemden und Löcher in der Vintage-Jeans. Von den meist stark auf Marken und Stile zugeschnittenen Hochglanzseiten hebt sich der Blog "Anders Anziehen" wohltuend ab. Auch Sandra Smilla Dankert streift mit ihrer Kamera umher und fotografiert Menschen, die anders aussehen als die Masse um sie herum. Aber es ist nicht die Mode, die für Dankert im Vordergrund steht, sondern der Mensch.

Statt über die neuesten Trends fachzusimplen, redet Dankert mit den Leuten über ihr Leben, über ihre Träume. Denn, so schreibt sie über ihr Projekt: "Als Kostümbildnerin für zeitgenössische Filme interessiert mich vor der Mode als Selbstzweck vielmehr der Mensch und was ihn ausmacht."

Und so hat die Kölnerin seit Juli 2009 eine beeindruckende Sammlung von Individuen zusammengetragen. Das können junge Leute sein, die sich modisch tatsächlich am Puls der Zeit bewegen. Oder alte, deren durchaus trendige Klamotten echter Vintage sind. Für sie hat sich das Modekarussell einmal um sich selbst gedreht. Und es interessiert sie nicht. Aber darum geht es schließlich auch nicht wirklich.

Mode kann mehr als bloße Staffage oder Verkleidung sein, sie kann die Persönlichkeit ausdrücken, ihr widersprechen, Teile hervorheben und andere verdecken. Und so zeigt Dankert Bilder "aus dem echten Leben. Das ist doch gut, nicht immer nur die Stars" - dieser Einschätzung von Heinz, dem 71-jährigen Maurer in Rente, der mit Dankert über sein Leben spricht, kann man sich nur anschließen.

Das andere Modeblog: anders-anziehen.blogspot.com