St.-Pauli-Museum. Von der Hure zur Heldin - das war der Weg von Domenica Anita Niehoff. In den 80er-Jahren wurde sie berühmt als die Prostituierte, die sich öffentlich zu ihrem Gewerbe bekannte und für die Rechte ihrer Kolleginnen kämpfte. Heute, fast zwei Jahre nach ihrem Tod, wird im St.-Pauli-Museum eine Ausstellung über ihr bewegendes Leben eröffnet.

Auf Kiezpartys war Domenica ein gern gesehener oder als Attraktion geladener Gast, ihr vermeintliches Markenzeichen waren die großen Brüste. Sie aber wollte mehr als Ruhm, sie wollte für die Schwächeren in ihrem Metier da sein und engagierte sich nach ihrer Zeit in der Herbertstraße als Streetworkerin. Mehr als ein Jahr wurden Briefe, Dokumente und Fotos aus ihrem Nachlass gesichtet und ausgewählt, so lässt sich erahnen, welche Bedeutung diese Frau, die im Alter von 63 Jahren starb, für viele Verzweifelte hatte. Außerdem werden mehrere Objekte aus ihrem Hausrat ausgestellt. Domenica - ein Leben, das nicht reichte.

Domenica bis 30.6., St.-Pauli-Museum (U St. Pauli), Davidstraße 17, Di-Do 11.00-21.00, Fr-Sa 11.00-23.00, So 11.00-20.00, Eintritt 5,-; www.kiezmuseum.de