Luigi Cherubinis selten gespieltes Musikdrama “Medea“ hat Premiere im neuen Opernloft

Opernloft. Callas-Fans ist Luigi Cherubinis wenig bekannte Oper "Médée" ein Begriff. Die Diva hat mit den in Liebeshass und Rachedurst glühenden Arien der von Jason verstoßenen Zauberin eine ihrer Lebensrollen gefunden. Inken Rahardt bringt nun das selten gezeigte Juwel aus der musikdramatischen Weltliteratur nach dem Opernloft-Konzept als "OperaBreve" mit zwei Sängerinnen, einer Schauspielerin und einem Tänzer auf die Bühne.

Aus heutiger Sicht interessiert die Regisseurin weniger der griechische Mythos als der zeitlose Geschlechterkampf zwischen Mann und Frau, der Konflikt um die gemeinsamen Kinder und die Suche nach dem Glück. Medea ist mit der Sängerin Osnat Kaydar und der Schauspielerin Bettina Steguweit zweifach besetzt. Steguweit spricht und spielt Monologe aus der Tragödie des Euripides.

Die Rolle von Jason, dem Mann zwischen Medea und seiner neuen Braut Kreusa (gesungen von Feline Knabe), übernimmt der Tänzer Markus Wegner. Inken Rahardt zeigt ihn nicht als Helden, vielmehr als passiven Egotypen. Die Regisseurin und Dramaturgin Susann Oberacker wagen nicht nur eine moderne Sicht auf den antiken Stoff, sondern auch einen spartenübergreifenden Ansatz für die Inszenierung mit Gesang, Schauspiel und Tanz. In der Musik mischen sich ebenfalls Klassik und Moderne: Im Arrangement der Partitur für Klavier und zwei Geigen setzt das Sopransaxofon einen heutigen, jazzigen Kontrapunkt.

Medea Fr 1.4., 20.00, neues Opernloft (U Gänsemarkt), Fuhlentwiete 7, Karten zu 40,10 (Premiere) unter der Ticket-Hotline Telefon 01805-700 733; www.opernloft.de