Der von den Färöern stammende Teitur Lassen spielte in der ausverkauften Prinzenbar. Ein trotz starken Gedrängels inniger Konzertabend.

Prinzenbar. Dichtes Gedrängel wie in der Bahnhofs-Rushhour, eine blockierte Bar und schlechte Sicht auf die Bühne - eine ausverkaufte Prinzenbar kann schon an den Nerven zerren. Und doch gönnte man Teitur Lassen am Mittwoch den Zulauf von 150 Besuchern, denn obwohl der Sänger und Songschreiber seinen abgelegenen Geburtsort - die Färöer im Nordatlantik - schon lange verlassen hat und jetzt in London lebt, genießen musizierende Färinger wie Teitur, Budam (trat gestern in der Thalia-Zentrale auf) oder Eivør Pálsdóttir wie die Färöer-Fußballer die große Sympathie des kleinen, tapferen Underdogs.

Schon mehrfach hatte Teitur die Hansestadt besucht und sich so ein treues Gefolge erspielt. Dieses sah gnädig über mittelmäßigen Sound mit dröhnendem Bass hinweg und bedankte sich euphorisch für naturbelassen arrangierte Songwriter-Perlen wie "Josephine" und "Louis. Louis", Lo-Fi-Boogie im Sinne von "Freight Train" und humorige deutsche Ansagen. Und als sich zu "Stormy Weather" oder dem Titellied des kommenden siebten Albums "Let The Dog Drive Home" mit wenigen Mitteln dramatische Sound-Panoramen entfalteten, schien der Himmel unter der hohen Prinzenbar-Decke grenzenlos.

Beim nächsten Konzert von Teitur in Hamburg wird es vielleicht nicht ganz so eng: Am 29. März gastiert er im Uebel & Gefährlich, Karten kosten 18,30 Euro im Vorverkauf.