Eine gute Show kann so einfach sein: James Blunt braucht dafür nur eine Gitarre und sich selbst

O2World. Die Lichter gehen aus, die Fans fangen an zu klatschen, man wirft seinem Sitznachbarn einen flüchtigen Blick zu, und dann steht da: James Blunt. Statt auf der Bühne beginnt der 37-jährige Brite sein Konzert rennend durch das Publikum. Die meisten Fans scheinen von der plötzlichen Nähe zu ihrem Star wie erstarrt. Und so kommt Blunt erstaunlich unzerzaust und vollständig bekleidet auf der Bühne an.

Zum Auftakt spielt er "So Far Gone", die jüngste Singleauskopplung aus seinem neuen Album, ein launiger Folk-Pop-Song. Und auch sonst sind die vielen Balladen, für die James Blunt bekannt und (von Männern) verkannt ist, wohldosiert. Vielleicht auch weil die Arena inklusive Innenraum komplett bestuhlt ist - und die Einschlafgefahr entsprechend hoch. Aber auf den Sitzen hält es sowieso die wenigsten Fans.

Gute 90 Minuten bringt Blunt sein Publikum mit Songs wie "Stay The Night" zum Tanzen, zum Glühen ("You're Beautiful") und natürlich zum Weinen - als er "Goodbye My Lover" zur Klavierbegleitung singt, ist es so gespenstisch still in der Arena, dass man Blunts Stimme hallen hört.

Am Gesang von James Blunt mögen sich die Geister scheiden, fest steht: Er ist ein richtig guter Entertainer. Er flirtet, er animiert, er reißt mit - und er hat sichtlich Spaß dabei. Der Lohn: 8000 beseelte Fans.