Die Kurzfilmrolle “Das Grauen kommt um Mitternacht“

Ein Mädchen verbringt den Abend ganz allein zu Haus, die Eltern sind bei einem Geschäftsessen - und plötzlich fällt der Strom aus. Ein Mann zieht mit dem Schlitten durch eine ausgestorbene Schneelandschaft und bricht in Sommerhäuser ein - bis er eine grausige Entdeckung macht. Eine Frau will eigentlich nur den verstopften Abfluss freibekommen - und fördert Ungeheuerliches zutage. Das sind nur drei von acht Storylines der sehenswerten Kurzfilmrolle "Das Grauen kommt um Mitternacht". Wobei der Titel natürlich täuscht, denn das Grauen kommt hier durchaus nicht nur zur Geisterstunde, vielleicht noch in einem verwunschenen Haus, sondern kann sich auch bei grellem Sonnenschein am Strand Bahn brechen.

Wie bei diesem Format üblich, ist die Bandbreite des Gezeigten sehr groß und reicht vom zweiminütigen Experimentalfilm, der das Auge als Fenster zur Seele in den Mittelpunkt rückt, bis zum Kurzspielfilm, der zeigt, dass auch in einer von Zombies bevölkerten postapokalyptischen Welt Platz für zarte Gefühle sein kann. Überhaupt wird hier grundsätzlich mit dem Florett und nicht mit dem Säbel gefochten. Entsprechend gibt's keine blutigen Gemetzel zu erleben, stattdessen dominiert ein subtiler Horror, der echte Momente der Verunsicherung beschert.

++++- Das Grauen kommt um Mitternacht 80 Minuten, ab 16 Jahren, täglich im 3001 (OmU); www.shortfilm.com