Ein so schlichter wie in seiner Verkürzung überaus treffender Filmtitel: Landwirt Gruber muss als "Bauernopfer" seinen Kopf für ein Verbrechen hinhalten, an dem er völlig unschuldig ist. Er hat nicht die leiseste Ahnung, warum er zur Hauptfigur eines Komplotts wird, das die Nahrungsmittelproduktion revolutionieren soll. Tobias Moretti ist die perfekte Besetzung für diesen ewig schlecht gelaunten alleinerziehenden Landwirt, dem die Frau davongelaufen ist.

Als ihm auch noch das Schwein Lotte wegrennt, wird er endgültig zur Witzfigur: "Bauer sucht Sau". Da ahnt noch niemand, dass die Liebe von Tochter Lena zu Lotte am Ende entscheidenden Anteil an der Aufdeckung einer Verschwörung hat.

Der jüngste Dioxin-Skandal unterstreicht die Brisanz dieses Films, mit dem sich die Auftraggeber an ein ebenso komplexes wie aktuelles Thema wagen: Es geht um Nanotechnologie bei Lebensmitteln. Die Technologie ist jedoch umstritten.

Als Tierarzt Kroetz (Tilo Prückner) auf dem Hof von Biobauer Gruber kontaminierte Tiere entdeckt, versteht der Landwirt die Welt nicht mehr. Doch das ist nur der Anfang einer tödlichen Spirale: Kurz drauf wird Kroetz ermordet. Gruber findet den Sterbenden und steht prompt als Täter da.

Mit großem Geschick verpackt das Drehbuch (Uli Brée, Rupert Henning) die Wissenschaft in einen Thriller, der sich immer weiter zuspitzt. Und dessen Finale im Hauptquartier der Gangster hat Regisseur Wolfgang Murnberger packend inszeniert. Lediglich der Dialektmix ist ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Bauernopfer: heute ARD 20.15 Uhr