Der hawaiianische Sänger und Gitarrist Bruno Mars begeistert im ausverkauften Docks

Hamburg. Selten wird ein Drummer so überschwänglich lärmend begrüßt wie beim ausverkauften Bruno-Mars-Konzert am Sonntag im Docks. Der Grund: Der Superstar sitzt selbst hinter den Becken, so als wolle er gleich zu Beginn betonen, dass er keine Popmarionette ist, sondern ein Musiker, der seine eigenen Songs schreibt und Instrumente beherrscht. Ein Wirbel, ein kurzer Rhythmus und dann ab an Gitarre und Mikrofon. Bruno Mars beginnt sein umjubeltes 90-Minuten-Set mit einer schönen Version von "The Other Side" und spielt im Laufe des Abends die Stücke des Platin- und Nummer-eins-Debüts "Doo-Wops & Hooligans" sowie Songs, die er für andere Künstler geschrieben hat.

Zum Beispiel "Billionaire", Mars' ersten US-Top-five-Hit für Travie McCoy, der sich mit seinem relaxten R&B-Rhythmus und simplen Rap über monetäre Träume und Geltungsdrang in jedes Gehör schleicht.

Mitreißender R&B und Soul, die entspannten Reggae-Rhythmen in Liedern wie "The Lazy Song", die mitunter geniale Wiederbelebung der Doo-Wop-Musik sowie die ständig wechselnden Stile des Livesounds weisen die fünfköpfige Begleitband und deren 25-jähriges Oberhaupt als tolle Musiker aus. Doch manches wirkt etwas kalkuliert. Etwa wenn der in Hawaii geborene Mars von der Zeit berichtet, da er noch in Bars und Pubs spielen musste. Damals habe er vor allem gerockt, sagt er. So wie in dem Mash-up, das auf die Ansage folgt: Ein Anbiederungsmedley mit drei der beliebtesten Popsongs aller Zeiten - "Billie Jean", "Smells Like Teen Spirit" und "Seven Nation Army".

Dabei kann Mars es besser. Bei "Just The Way You Are" kuscheln sich Paare aneinander, bringen Jungs am Tresen dumme Sprüche, werden Handy-Videos gedreht, fallen Tränen. Seine Single "Grenade", die er auch am Vorabend bei "Wetten, dass ..?" vortrug, besticht durch den perfekten Popaufbau, der gar nicht mehr sein muss, als er ist.

"Das ist mein Lieblingslied der Platte", versichert Mars den Fans. Die sehen das genauso und verabschieden den Superstar so lärmend, wie sie ihn begrüßt haben. Beim nächsten Mal kommt er in eine Halle der fünffachen Größe, garantiert.