Intendant Christan Seeler präsentiert sein Programm für das Neue Ohnsorg im Bieberhaus

Hamburg. Die nächsten Monate werden flott, prophezeit Ohnsorg-Intendant Christian Seeler. Ungeachtet des bevorstehenden Umzugs ins neue Theater im Bieberhaus, zeigt er sich in optimistischer Aufbruchsstimmung und läuft bei der Programmpräsentation für das Neue Ohnsorg mit Anekdoten und Pointen sogar zur Hochform eines Entertainers auf. Seine glänzende Laune ist kein Zufall und hat gute Gründe: Der Rohbau des Hauses ist komplett abgeschlossen. Das Umbaubudget von 14,5 Millionen Euro wird eingehalten, ebenso wie die Terminplanung: Am 28. August eröffnet Michael Bogdanovs Inszenierung der plattdeutschen Fassung von Shakespeares Komödie "En Sommernachtsdroom" das neue Theater mit 414 Plätzen. Beim Tag der offenen Tür am 4. September wird ein Heidi-Kabel-Denkmal mit Inka Uzomas Skulptur enthüllt. Auch ein Teil des Hachmannplatzes soll nach dem Ohnsorg-Star umbenannt werden.

Der letzte Vorhang an den Großen Bleichen fällt am 8. Juli nach der "Brand-Stiftung"-Vorstellung, tags darauf gibt es einen großen Flohmarkt, wo Kostüme, Requisiten und Stühle zu kaufen sind. Auch den weiteren Terminplan hat Intendant Seeler festgezurrt: Ab Juni ziehen die Werkstätten und Maschinen um, im Juli folgt der übrige Betrieb und Ende des Monats ist Übergabe. Als Fundus steht ein Außenlager auf der Veddel bereit. "Das war ein Schnäppchen", schwärmt Seeler überglücklich. Auch das neue gemütliche Theatergestühl, für das er noch Sesselpaten sucht, begeistert ihn. "Uwe Seeler hat sich in der neunten Reihe den Platz Nummer 9 gesichert", berichtet er stolz. "Und das Schmidt-Theater besetzt im Andenken an sein Eröffnungsdatum Platz 8 in der achten Reihe."

Nach zwei schwierigen Spielzeiten mit zehn Prozent weniger Platzauslastung und dem Einnahmeverlust von 200 000 Euro, blickt Seeler zufrieden auf die laufende zurück. "Der Februar war ein fast ausverkaufter Topmonat. Unsere Platzauslastung liegt bei 87 Prozent, ein Anstieg von über sechs Prozent." Zu 460 Vorstellungen kamen 135 000 Besucher. Gastspiele und Fernsehwiederholungen brachten einen Überschussertrag von 30 000 Euro. "Aber ohne die Erhöhung unserer Förderung auf 1 880 000 Millionen Euro vor zwei Jahren, hätten wir die Krise nicht so glatt gemeistert."

Für die erste Spielzeit kündigt Seeler acht Premieren an. Die neue, in der Höhe mehr Spielraum bietende Bühne sollen die Diebskomödie "Ladykillers" (Premiere 9.10. mit Uwe Friedrichsen) und das Märchen "Peterchens Mondfahrt" einweihen. Als Weihnachtslustspiel kommt "Witte Pracht" von Stefan Vögel und im Januar erstmals Georges Feydeau op Platt mit dem Schwank-Kracher "De Floh in't Ohr" (Premiere 15.1.2012) in Folker Bohnets Inszenierung. Heidi Mahler und Joachim Bliese spielen "Endlich alleen", die Erfolgskomödie von Lawrence Roman, und zum Schluss gibt es den Musical-Hit "Little Shop of Horrors" als "De lütte Horrorladen" mit Erkki Hopf als Seymour.

Christian Seeler wünscht sich viele aufs Neue Ohnsorg neugierige Hamburger und verspricht: "Unser erstes Jahr soll ein Theaterfest werden."