Der Film “Eine flexible Frau“ erzählt den bitteren, beruflichen und privaten Absturz einer Berlinerin. Er läuft heute im Kino 3001 in der Schanze.

3001-Kino. Selbstbestimmt und selbstbewusst ist Greta (Mira Partecke) nur zu Beginn des Films. Sie arbeitet freiberuflich in einem Berliner Architekturbüro. Aber das bleibt nicht so. Sie wird entlassen, und ihre Versuche, einen neuen Job zu finden, der zu ihren Fähigkeiten passt, bleiben vergeblich. Stattdessen findet sie Arbeit in einem Callcenter. Aber auch die ist sie bald wieder los, weil sie sich weigert, Kompromisse einzugehen. Ihre private Situation ist gleichermaßen desolat. Für den zwölf Jahre alten Sohn ist seine Mutter nur noch eine Versagerin. Aber auch Annäherungsversuche von Freunden weist Greta immer wieder zurück.

Einen sehr spröden Charakter stellt Regisseurin Tatjana Turanskyj in das Zentrum ihres Films "Eine flexible Frau". Der Titel beleuchtet ironisch die von Arbeitgebern geforderte Beweglichkeit von Arbeitnehmern. Tatsächlich erzählt der Film von einem fast ungebremsten beruflichen und privaten Absturz einer Frau, die versucht, sich und ihrer Haltung treu zu bleiben.

Dass Tatjana Turanskyj Erfahrungen mit der Theaterarbeit hat, merkt man ihrer experimentierfreudigen Erzählweise in diesem Anti-Heimatfilm an. Berlin hat die Regisseurin als eine unwirtliche Stadt in Szene gesetzt. Die sperrige Natur der Protagonisten hat sie durchaus auf die Struktur ihres Debütfilms übertragen, der manchmal surrealistisch und sehr bemüht wirkt, aber wichtige Fragen zum Wert des Menschen im Verhältnis zu seiner Arbeit stellt. Der Film lief im vergangenen Jahr im Forum der Berlinale.

Eine flexible Frau heute 20.00, 3001 (U/S Sternschanze), Schanzenstraße 75; www.3001-kino.de