Silvia Andersen gastiert mit ihrem poetischen Solotanztheater “Neverland“ erstmals in Hamburg

Theater N.N.. Sie trägt den Hut, das Jackett, die schwarzen Röhrenhosen des King of Pop. Im Outfit des Moonwalk-Masters mit weißen Socken und Schuhen nähert sich Silvia Andersen bei ihrem Theatertanzstück "Neverland" einfühlsam der Kultfigur Michael Jackson und dessen Lebensdrama. Die rothaarige Schauspielerin und Tänzerin aus München gastiert mit dem poetischen Solo noch heute Abend im Theater N.N.

Der Spielort signalisiert deutlich: Weder eine groß angelegte, knallige Show mit Tanztruppe ist zu erwarten noch eine kritiklose Hommage für den Sänger und Weltstar, der nicht erwachsen werden wollte. In ihrer Charakterstudie zur Klang- und Musikcollage von Martin Lutz zieht Andersen Parallelen zwischen der Figur des Peter Pan und der Pop-Ikone. Der ewig jugendliche fliegende Held war ein Idol von "Jacko", der seine Neverland-Ranch in Kalifornien nach Nimmerland, der Insel der "verlorenen Jungs", benannt und zu einem 28 Millionen Dollar teuren Vergnügungspark für Kinder gestaltet hat.

Andersen zitiert Songs und Bewegungssprache von Michael Jackson, zeigt aber vor allem einen Menschen, der sich von der Dressur zum Star, vom Druck seines Erfolgs und vor allem vom Bild des Schwarzen mit einer weißen Maske zu befreien sucht: ein Clown seines Ruhms und Unglücks.

Neverland Tanzsolo von und mit Silvia Andersen, Sa 12.3., 20.00, Theater N.N. (U Osterstraße), Hellkamp 63, Karten zu 15,50, erm. 11,50, T. 38 61 66 88; www.theater-nn-hamburg.de