“Die Sendung mit der Maus“ feiert ihren 40. Geburtstag

Hamburg. So recht wollte die Maus noch nie in ihre Zeit passen. Zu schnell sei sie, zu bunt, völlig unsystematisch und ohne jegliches pädagogische Konzept, riefen die Kritiker laut, als die ersten Lach- und Sachgeschichten über den Bildschirm flimmerten. Und heute? Da wirkt "Die Sendung mit der Maus" wie aus der Zeit gefallen. Noch immer trippelt sie mit einem Tacktack über den Bildschirm, schlägt - klackklack - die Augen auf und schnieft lautstark. Sie spricht noch immer nicht, doch zu sagen hat sie immer etwas.

Äußerlich ist sie sich seit 40 Jahren treu geblieben. Eckige Ohren, drei Schnurrhaare auf jeder Seite und eine klare Linienführung. Eine Verjüngungskur, wie sie die Mainzelmännchen vor einigen Jahren durchmachen mussten, hat die Maus nicht nötig. "Da ändern wir auch so schnell nichts dran, denn diese Strichführung, das Störrische und Steife sind ja gerade die Markenzeichen", sagt die Redaktionsleiterin Brigitta Mühlenbeck vom Westdeutschen Rundfunk (WDR).

Selbst die Titelmelodie ist noch dieselbe, wie sie Hans Posegga vor 40 Jahren komponiert hat. Vor allem aber ist immer noch der Mann der ersten Stunde dabei: der Regisseur und Sachgeschichtenmacher Armin Maiwald. Und der ist so unprätentiös wie seine Titelheldin. "Ich bin kein Berufsjugendlicher und kein ausgesprochener Kinderfreund", sagt der 71-Jährige lakonisch. Für ihn gebe es genauso viele tolle Kinder wie tolle Erwachsene.

Er nehme, ebenso wie seine Mitstreiter Christoph Biermann und Ralph Caspers, die Kinder einfach nur ernst. "Wir versuchen, uns bei den Kindern nicht anzubiedern." Dabei sind der Armin, der Christoph und der Ralph, wie die drei gemeinhin genannt werden, von einer nahezu befremdlichen Natürlichkeit in einer Fernsehwelt, in der Eitelkeiten und Fremdschämen an der Tagesordnung sind.

Für die Sachgeschichten lassen sie sich Zeit. 8,20 Minuten Zeit, um das Internet zu erklären, Caspers braucht 6,14 Minuten, um die Herstellung eines Straßenbesens zu beschreiben. Und wenn es zu schnell geht, dann wird die Szene einfach noch mal in Zeitlupe wiederholt. "Die Welt ist kompliziert, aber durch die Sachgeschichten wird sie etwas einfacher, verständlicher", sagt Caspers. In der einstündigen Jubiläumssendung am Sonntag werden Armin, Christoph und Ralph zusammen hinter Türen von Firmen, Werkstätten, Politikern, Vereinen und Privathaushalten gucken. Kinder hatten dafür bereits seit dem vergangenen Jahr ihre Vorschläge eingereicht.

Die Sendung mit der Maus So, ARD 11.00