Greta stolpert durchs Leben. Sie ist gefrustet, findet keinen Job und trinkt zuviel. “Eine flexible Frau“ kommt dabei ohne glatte Vorhersehbarkeit aus.

Nix mit Selbstverwirklichung: Die 40-jährige Greta M. ist eine Architektin und, seitdem die Firma, in der sie angestellt war, Konkurs anmelden musste, arbeitslos, seit mittlerweile einem halben Jahr. So wie sie in der ersten Einstellung dieses Films auf einem Stoppelfeld steht, die lockigen Haare hochgesteckt, sieht sie aus wie ein Indianer auf dem Kriegspfad. Wenn sie sich schließlich bewegt, bemerkt man ihren torkelnden Gang. Zwischen diesen beiden Polen, der aggressiven Selbstbehauptung und der Flucht in den Alkohol, bewegt sie sich, von Vorstellungsgespräch zu Vorstellungsgespräch, von einem kurzzeitigen Job zum anderen. Ähnlich dem vor Kurzem in den Kinos gelaufenen "Im Alter von Ellen" ist auch "Eine flexible Frau" ein ziemlich sperriger Film, dessen Protagonistin sich den Zumutungen der Gesellschaft ebenso verweigert wie der leichten Identifikation des Zuschauers. Das ist, angesichts so vieler glatter deutscher Filme, schon eine Leistung.

++++- Eine flexible Frau Deutschland 2010, 97 Min., ab 12 Jahren, R: Tatjana Turanskyj, D: Mira Partecke, Katharina Bellena, Laura Tonke, täglich im 3001; www.filmgalerie451.de