Peter Woy liest aus “Empört euch!“, der Protestschrift des 93-jährigen Stéphane Hessel

Washingtonallee. "Die schlimmste aller Haltungen ist die Indifferenz", findet Stéphane Hessel. Sie bedeute nichts anderes als: "Ich kann für nichts, ich wurschtel mich durch. Wenn ihr euch so verhaltet, verliert ihr eine der essenziellen Eigenschaften, die den Menschen ausmachen, die Fähigkeit sich zu empören und das Engagement, das daraus folgt."

Der zornige Greis im Alter von 93 Jahren, ein Veteran der Resistance und Überlebender des KZ Buchenwald, machte in Frankreich mit seinem Pamphlet "Empört euch!" Furore. Der fröhliche Eiferer wird bei seinen öffentlichen Auftritten von den Zuhörern gefeiert, wenn er gegen Finanzkapital und Fremdenhass wettert. In seinem Aufsatz erinnert Hessel an die Prinzipien und Werte von Sozialstaat und Rechtsstaat, von Demokratie und Pressefreiheit. Sie gerieten in der Mediengesellschaft in Gefahr, weshalb er die Notwendigkeit, Widerstand zu leisten, proklamiert.

Aus der Streitschrift, die zu gewaltfreiem Aufstand gegen die herrschenden Verhältnisse aufruft, liest der Schauspieler Peter Woy heute Abend im Theater in der Washingtonallee. Ohnehin scheinen sich Hessels Strategien in Hamburg zu bestätigen. Brachten sie doch beim Engagement und Kampf der Bürger für Gängeviertel, Schauspielhaus und Kulturleben Erfolg.

"Empört euch!" Peter Woy liest Stéphane Hessel heute, 20.00, Theater in der Washingtonallee (U Horner Rennbahn), Washingtonallee 42, Karten zu 17,-, erm. 12,- unter T. 65 99 11 68; www.theaterwashingtonallee.de