Sie ist wieder in Hamburg. Annett Louisan stellte die Lieder ihres kommenden fünften Albums “In meiner Mitte“ live im ausverkauften Knust vor.

Hamburg. Im Jahr 2008 hatte sich Annett Louisan neu erfunden: Die Rolle der blonden Pop-Lolita legte sie auf ihrem vierten Platin-Album "Teilzeithippie" weitgehend ab und zeigte sich als Künstlerin gereifter und vielseitiger als zu Zeiten, in denen sie "Das Spiel" (2004) in die empfänglichen Ohren zahlreicher Radiohörer flüsterte.

Dann zog sie der Liebe wegen nach Berlin - ein neues Leben und neue Horizonte. Aber nun ist sie, um manche Erfahrung reicher, vor einigen Monaten wieder nach Hamburg zurückgekehrt. Warum, soll hier nicht erwähnt werden. Aber einer der Songs ihres am kommenden 11. März erscheinenden Albums "In meiner Mitte" heißt durchaus aufschlussreich "Pärchenallergie".

Dieses und die zwölf anderen neuen Lieder stellte Annett Louisan am Mittwoch im ausverkauften Knust vor. Eine Live-Premiere und Generalprobe in einem kleinen Klub - und das stand ihr gut. Kein beklemmend biederes CCH-Gefühl, keine hohe Laeiszhallen-Decke, hautnah an den Fans und Freunden.

Entsprechend schnell legte sie ihre anfängliche Nervosität ab und zeigte mit ihrer Band 110 Minuten lang, wie dynamisch und vielseitig Stimme und Sound im Vergleich zu den Studioalben ist. Edith-Piaf-Geflöte bei "In meiner Mitte", ein karibisches "Auf der Jagd nach Mr. Big", Beatles- und Supertramp-Referenzen bei "Schlaf" und ihre A-Cappella-Lippentrompete bei "Von der Liebe" dürften viele Fans neugierig auf die kommende Platte gemacht haben. "Verschwinde", hat keiner gerufen. Höchstens mitgesummt.