Aufmüpfig erklingen die Bläser, um dann in eine Melodie zu münden, die sich leicht beschwingt ihren Weg bahnt. Klarinette und Akkordeon laufen ein Stückchen mit, die Posaune ebenso.

"Der Song 'Papa Chajes' ist meinem Vater gewidmet. Wir spielen einen einfühlsamen Rhythmus", sagt Job Chajes, Sänger, Saxofonist und Klarinettist der Amsterdam Klezmer Band. Und dieser Satz sagt bereits sehr viel aus über die Haltung der 1996 gegründeten Formation. Die Band fand sich, als Musiker mit jüdischem Background ihre gemeinsame Liebe zu Klezmer- und Balkan-Klängen entdeckten. Und in diesem Geiste verquickt das niederländische Septett traditionelle Lieder mit Stilen von Punk bis Polka sowie dem osteuropäischen Sound von heute. Von der Straße, wo die Band anfangs spielte, hat sie es längst auch in internationale Klubs und auf Festivals geschafft. Zu Recht urteilt der französische Comiczeichner Joann Sfar, ein Fan der Kombo: "Sie klingen so wie eine Klezmerversion der Pogues." Stimmt. Gesang und Instrumente der Männer liegen angenehm dreckig neben der Spur.

Die Spielfreude springt auch auf ihrer neuen Platte bestens über, die sie nicht umsonst nach dem isländischen Vulkan Katla benannt haben. Die Melancholie hat auf dem Album ebenfalls Platz, findet ihren Weg aber stets zurück in die Ausgelassenheit. "Katla", ein abwechslungsreicher Ausbruch.

Amsterdam Klezmer Band: Katla (Essay Recordings)