Johanneum. Gutenberg (ein "t") erfand einst den Buchdruck, seitdem - und trotz digitaler Konkurrenz - ist das Buch ein medialer Dauerbrenner. Und nicht nur Mittel der Unterhaltung und Information, sondern auch ein ästhetischer Körper, was es in vielerlei Hinsicht zum Sammelobjekt macht.

Themen rund um das Buch als Kulturprodukt gibt es also genug, das Johanneum wird sich ihnen von morgen an in vier Veranstaltungen widmen: Im Forum "Buchkultur" soll es um ebendiese gehen. Den Anfang macht Ulrich Raulffs, der Direktor des Marbacher Literaturarchivs. Er spricht in seinem Vortrag über "Nachlass und Nachleben. Literatur aus dem Archiv". Der ehemalige Feuilletonchef der "FAZ" will davon berichten, was das Gedächtnis der deutschsprachigen Literatur zu leisten imstande ist - und wie das Zusammenspiel von Literatur und Archiv funktioniert. Raulffs geht es um die Spannung von Präsenz, Gedächtnis und Vergessen - und deren Wirkung für die kulturelle Rolle der Literatur.

Das Programm des Forums "Buchkultur" deckt sowohl literaturwissenschaftliche als auch interdisziplinäre Aspekte ab: Am 24. März ist Wolfgang Hagen, Leiter der Kulturredaktion von Deutschlandradio, zu Gast. Seine steile These lautet: "Es gibt kein digitales Buch." Am 7. April spricht Bernd Lindemann (Chef der Gemäldegalerie in Berlin) über das "Das Buch im Bild", und am 5. Mai dann Jens Jessen (Chef des "Zeit"-Feuilletons) über "Schlimme Bücher".

Forum "Buchkultur" Ulrich Raulffs, "Nachlass und Nachleben. Literatur aus dem Archiv", 3.3., 19.30, Ehrenhalle des Johanneums (U Sierichstraße), Maria-Louisen-Straße 114. Informationen im Internet unter www.johanneum-hamburg.de