Zum 30-jährigen Bestehen der Koppel 66 präsentiert das Kollektiv Gedok seine Arbeiten

Koppel 66. Es ist eine beruhigende, unaufdringliche Mischung aus stiller Einkaufspassage und kreativem Arbeitsplatz. In der Koppel 66 sind die Türen für Besucher offen. Schlendert man durch das Untergeschoss, sieht man Kunsthandwerker in ihrem Element. Man kann kleine Schätze direkt in den Ateliers kaufen. Die Atmosphäre ist ungezwungen, der Freigeist des Hauses förmlich zu riechen.

Dieses Jahr steht ein runder Geburtstag an: Die Koppel 66 wird 30 Jahre alt. Die insgesamt zwölf Werkstätten und Ateliers in dem alten Fabrikgebäude laden zu vielen Jubiläumsveranstaltungen ein. "Bei der Eröffnung ist die Koppel 66 den Anwohnern ganz schön auf die Füße getreten", sagt Künstlerin Tita do Rêgo Silva, die im Erdgeschoss ein Holzschnitt-Atelier betreibt. "Sie wurden nämlich nicht zur Feier eingeladen. Das darf diesmal nicht passieren, es ist uns sehr wichtig, den Stadtteil mit einzubeziehen und das Jubiläum mit den Anwohnern zusammen zu feiern."

Den Auftakt macht eine Ausstellung von Künstlern aus St. Georg in den Räumlichkeiten der ebenfalls in der Koppel 66 ansässigen Gedok, der Gemeinschaft zur Förderung von Künstlerinnen. Dort sind neben do Rêgo Silvas Arbeiten noch die Werke von sieben weiteren, ausnahmsweise auch einmal männlichen Künstlern zu begutachten: Besonders beeindrucken die filigranen Zeichnungen von Ulrich Rölfing und ein farbenprächtiges, abstraktes Gemälde von Michael Sazarin.

Sie ist ein besonderes Haus der Kunst, die Koppel 66. Die Nähe von Holzkunst und Malerei, Mode, Möbeln, Schmuck und Fotografie schafft Inspiration, die gemeinsamen Veranstaltungen ein Gefühl von Zusammenhalt. "Jeden Monat gibt es eine Sitzung der Mieter in einem der Ateliers", sagt Sara Sello aus dem Vorstand der Gedok. "Das ist immer unheimlich schön, denn man lernt die Künstler kennen." Der Grundstein für die Atmosphäre. Beruhigend und unaufdringlich.

Gedok-Kunstforum Ausstellung bis 4.3., Di-Fr 11.00-18.00, Koppel 66 (S/U Hauptbahnhof); Infos unter: www.gedok-hamburg.de