Laeiszhalle. So zahlreich hervorragende junge Streichquartette in den letzten Jahren auf die Bühnen der Konzertsäle strömen - keines von ihnen möchte man missen, so faszinierend unterschiedlich sind ihre künstlerischen Profile. Am Sonnabend kommt das französische Quatuor Ebène in die Laeiszhalle, das ganz oben angekommen ist, spätestens seit es 2004 bei dem renommierten Musikwettbewerb der ARD gleich mehrere Preise abräumte. Und es ist fast ein bisschen schade, dass die vier nicht tun, was gewissermaßen ihr Markenzeichen ist, nämlich Grenzen zu überschreiten - klingt doch ihr Spiel schon mal nach Rockband oder Jazzcombo.

Aber diese stilistische Unbekümmertheit, gepaart mit dem überwältigenden Ausdruckswillen der vier, ist auch für ein auf den ersten Blick laeiszhallentauglich bürgerliches Programm gute Voraussetzung. Denn den Schluss- und Höhepunkt bildet Ludwig van Beethovens Streichquartett cis-Moll op. 131. Dieses allerverrückteste seiner Quartette saugt einen förmlich ein und lässt einen sieben Sätze lang nicht mehr los. Sieben Sätze, die die Welt umfassen. Gespielt vom Quatuor Ebène. Wenn das kein Glück ist.

Quatuor Ebène Sa 26.2., 20.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Karten (9,- bis 31,-): T. 35 76 66 66; quatuorebene.com