Abaton. Der ehemalige Leiter der Hamburger Landesbildstelle, Joachim Paschen, hat vor Kurzem in verschimmelten Kartons ein paar Stummfilme aus den Zwanzigerjahren gefunden. Die waren noch gut erhalten und enthielten seltene Dokumente des Zeitgeists: Sie sind offenbar in Hamburg gedreht worden und zeigen, wie es damals in der Hansestadt aussah, wie die Menschen gelebt und vor allem gearbeitet haben. Zu sehen sind wetterfeste Männer auf Kutschböcken von seltsamen Fuhrwerken und kräftige Frauen, die in Fischfabriken Bratheringe ordentlich in Dosen legen. Was heute voll automatisiert läuft, wurde damals fast ausschließlich in Handarbeit erledigt.

Abaton-Gründer Werner Grassmann und Paschen stellen diese Filme am Sonntag in einer Matinee vor. Wie der Titel "Warum riecht Oma immer so nach Fisch?" schon suggeriert, wird das keine bierernste Angelegenheit. Grassmann und Paschen sind beide ungefähr zur Entstehungszeit der Filme geboren. Sie haben Entertainer-Qualitäten und stehen sowohl für Sachkenntnis als auch für launige Kommentare. Tonfilm gab es damals noch nicht - also werden die stummen Streifen von Marie-Luise Bolte am Klavier begleitet.

Warum riecht Oma immer so nach Fisch? So 27.2., 11.00, Abaton (MetroBus 4, 5), Allende-Platz 3; www.abaton.de