Die Doku “The Green Wave“ zeigt Proteste im Iran. Regisseur Ali Samadi Ahadi erzählt in einer virtuosen Mischung.

Vor eineinhalb Jahren blickte die Welt gebannt nach Teheran. Dort gingen die Menschen auf die Straßen, um friedlich gegen die von ihnen vermutete Wahlfälschung zu protestieren. Das ging gut, bis die Menge brutal niedergeknüppelt wurde. Der Film "The Green Wave" erinnert an diese Ereignisse.

Regisseur Ali Samadi Ahadi erzählt davon in einer virtuosen Mischung aus Interviews, privaten Handyaufnahmen, Fotos, Blogeinträgen, Facebook- und Twitterbotschaften. Zusätzlich hat er eine fiktive Geschichte zweier junger Iraner als Animationsszenen integriert. Der Film fasst die Ereignisse noch einmal zusammen und erhellt einige Hintergründe des Geschehens. Das ist informativ, geht allerdings selten auf die aktuellen Entwicklungen im Iran ein. In manchen, besonders den animierten Szenen werden die Zuschauer allerdings zu heftig gelenkt.

Beim Filmfest Hamburg erlebte der Film im vergangenen Jahr eine sehr emotionale Premiere. Es gab Standing Ovations. Dem Regisseur, der so unterschiedliche Werke wie den Kindersoldatenfilm "Lost Children" und die Culture-Clash-Komödie "Salami Aleikum" gedreht hat, versagte die Stimme, ihm schossen Tränen in die Augen. Die aktuellen Ereignisse im Iran haben den Film nun eingeholt.

+++-- The Green Wave Deutschland 2010, 82 Min., ab 12 J., R: Ali Samadi Ahadi, täglich im 3001;Infos im Internet: www.thegreenwave-im.com