Ben Folds kommt mit Texten von Nick Hornby im Docks. Hornby steuerte zu Folds' neuem Album “Lonely Avenue“ die Lyrics bei.

Hamburg. Das Schreibwerkzeug war bei dem englischen Schriftsteller Nick Hornby immer schon genau richtig und dafür da, die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu besprechen.

Wie viele Männer, die nicht Fußball spielen können und erst recht kein Instrument beherrschen, ist Hornby, 53, ein leidenschaftlicher Fußballfan und vollkommen der Popmusik zugetaner Nerd. Hornbys Romane "Fever Pitch" und "High Fidelity" sind den beiden selbstverständlich wichtigsten Themen der Welt gewidmet. Hornby hatte es ohnehin geschafft: Er hat mit den beiden leidenschaftlich der Leidenschaft gewidmeten Büchern viele Leser glücklich gemacht (und wird immer neue Leser finden), und wenn man bei Fans immer auch den großen, tiefen Wunsch vermuten darf, einmal selbst dazuzugehören, dann hat ihn sich Hornby nun erfüllt. Nicht als Mittelfeldregisseur beim Arsenal F.C., sondern als Songschreiber für den Musiker Ben Folds.

Um genau zu sein: als Songtexter. Hornby steuerte zu Folds' neuem Album "Lonely Avenue" die Lyrics bei - was könnte man mehr wollen als unmusikalischer Popfan? Dabei basiert die Beziehung zwischen Musiker und Dichter vor allem auf einem Folds-Song, zu dem jemand anderes den Text geschrieben hatte - Hornby nahm ihn trotzdem in seine Essaysammlung "31 Songs" auf. Man vereinbarte, ein ganzes Album gemeinsam zu erschaffen. In geregelter Arbeitsteilung. Hornby mailte aus London, Folds spielte die dazugehörigen Songs in Nashville ein. Sie heißen "Belinda" oder "Saskia Hamilton". Songs nach Frauen zu benennen, das ist pragmatisch und Folds nicht unbekannt, allerdings stellte er seine Heldinnen in den Namen der Lieder stets in einen Zusammenhang: "Annie Waits", "Losing Lisa", "Carrying Cathy", um drei Stücke von Folds' bestem Album "Rockin' The Suburbs" zu nennen.

Man muss natürlich unweigerlich an Will Freeman denken, den Helden aus Hornbys Roman "About A Boy". Der lebte von den Tantiemen eines Songs, den einst sein Vater geschrieben hatte. Hornbys Tantiemen dürften freilich nicht ganz so üppig ausfallen. Er hat aber genug Bücher verkauft

Ben Folds Mo 28.2., 20.00, Docks (U St. Pauli), Spielbudenplatz 19, Karten zu 34,90 im Vorverkauf; Internet: www.benfolds.com