Philip Seymour Hofmans sanfte Beziehungstudie “Jack In Love“ überzeugt

Seine Arbeit als Limousinenchauffeur, seine Liebe zum Reggae ("Die Botschaft ist so positiv!"), ab und zu ein Abendessen mit seinem Kollegen Clyde (John Ortiz) und dessen Frau Lucy (Daphne Rubin-Vega): Mehr tut sich nicht im Leben von Jack (Philip Seymour Hoffman - bis er die ebenso verschüchterte und zurückgezogene Conny (Amy Ryan) kennenlernt. Zwar fällt am Abend ihrer ersten Begegnung Schnee vom Himmel, doch die beiden denken bereits über eine gemeinsame Bootstour im Sommer nach. Nur muss Jack aber erst einmal schwimmen lernen, was er ebenso in Angriff nimmt wie einen privaten Kochkursus, denn schließlich will er Conny in einem Monat mit seinem opulenten Dinner verwöhnen.

Zwei einsame Herzen, die langsam zueinander finden, die sich mühsam öffnen und im kalten New York einen zarten Liebesfrühling erleben, zwei (milde) Zwangsneurotiker, die den Ausbruch wagen: Das Regiedebüt von Philip Seymour Hoffman ("Capote") ist eine meist leise, häufig skurrile Beziehungsstudie von eher moderatem Tempo, in der Gesprächspausen nicht Ausnahme, sondern Regel sind. Ein melancholischer Blick in den Einzelgänger-Alltag, in den das zarte Pflänzchen Liebe ihre Wurzeln zu schlagen beginnt. Hervorragend gespielt und von sanfter Komik.

++++- Jack In Love USA 2010, 91 Minuten, ab 12 Jahren, R: Philip Seymour Hoffman, D: Philip Seymour Hoffman, Amy Ryan, John Ortiz, Daphne Rubin-Vega, täglich im 3001;Infos im Internet unter www.jack-in-love.de