Die Hamburgische Kulturstiftung präsentierte ihre Projekte

Hamburg. Wer schon immer wissen wollte, was Frauen beim Sex denken, aber nie zu fragen wagte, der kam ausgerechnet bei der Benefizgala der Hamburgischen Kulturstiftung zu seinen Antworten: Auf der Bühne des Hansa-Variété-Theaters beschrieb die Slam-Poetin Bente Varlemann, wie es ist, beim Sex an Spinnweben an der Decke oder unerledigte Einkäufe zu denken - und das urkomisch und ein Genuss in Sprachduktus wie Vortragsweise.

Einen besseren bunten Abend als diesen kann man nur schwerlich zusammenstellen: Catarina Felixmüller, im Hauptberuf Wortchefin bei NDR 90,3, führte mit charmanter Lakonie durch ein Spektrum der Förderprojekte. Und das war so breit gefächert, hoch originell und verblüffend im Niveau, dass man glauben konnte, um die Lebendigkeit von Hamburgs Kulturszene müsse man sich keine Sorgen machen.

Was ein herkömmliches Klassikensemble alles kann, zeigten Musiker des Ensemble Resonanz im Verein mit Tänzern und einem Beatboxer von der HipHop Academy - man traf sich stilistisch höchst geistreich in der Mitte. Ivorische Tänze und eine freche Parodie auf europäischen zeitgenössischen Tanz aus der Performance "Logobi 1" präsentierten Gotta Depri und Hauke Heumann, die sich auch noch als ihre eigenen Conférenciers betätigten: französischsprachig und unendlich nuanciert in der Körperbeherrschung der eine, Übersetzer und auch körpersprachlich ein witziger redlich deutscher Michel der andere. Kirschkern & Compes brachten köstlichen Blödsinn für Kinder ab sechs Jahren auf die Bühne.

Und keiner strahlte beim Singen so wie die Schüler der Ganztagsschule St. Pauli bei ihrem Theaterprojekt "Othello aus der Hafenstraße".