“Water makes Money“ kritisiert die Privatisierung der Wasserwirtschaft vehement

Projektor. Was passiert, wenn ein Privatunternehmen die Wasserversorgung einer Stadt übernimmt? Glaubt man den Hamburger Filmemachern Leslie Franke und Herdolor Lorenz, steigt der Wasserpreis, verringert sich die Trinkwasserqualität und verrotten die Wasserleitungen. Insbesondere in Frankreich, wo die Wasserwirtschaft bereits Anfang der 80er-Jahre in großem Stil teilprivatisiert wurde, haben die beiden diese Beobachtung gemacht. Deshalb haben sie für ihre Dokumentation "Water makes Money" vor allem jenseits des Rheins gedreht.

Aber eben nicht nur: Französische Wasserkonzerne wie Veolia und Suez versuchen nun den Weltmarkt aufzurollen. Beide Konzerne sind auch in Deutschland aktiv. Allein Veolia ist nach eigenen Angaben an der Wasserversorgung von 300 deutschen Kommunen wie Berlin, Braunschweig und Gera beteiligt. In Frankreich dagegen nehmen immer mehr Städte und Gemeinden nach den schlechten Erfahrungen der Vergangenheit die Wasserversorgung wieder in die eigenen Hände.

Für die Konzerne kommt der kritische Streifen der beiden Hamburger, in dem es auch um den Vorwurf der Korruption bei der Wasserprivatisierung geht, zur Unzeit. Veolia hat im Zusammenhang mit "Water makes Money" Strafanzeige wegen übler Nachrede erstattet. Die Pariser Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Noch aber darf die Dokumentation, die von mehreren Initiativen, der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und dem Sender Arte finanziert wurde, gezeigt werden. Die Hamburger Initiative Viva con Agua, die den Film - wenn auch nicht finanziell, so doch ideell - unterstützt, führt ihn von heute an bis einschließlich Freitag im Projektor vor. Auf Arte ist "Water makes Money" erst am 22. März zu sehen.

Water makes Money 15.2.-18.2., jeweils 21.00 (Einlass 20.00), Projektor (U Feldstraße), Sternstraße 4, Anmeldung erforderlich per E-Mail an holgerkraus@flexiblesflimmern.de , Eintritt: 8,-