Berlin. Das Berliner Brücke-Museum präsentiert in seiner neuen Ausstellung "Ostseebilder" von Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976). Gezeigt werden bis zum 17. Juli insgesamt 35 Gemälde und 60 Aquarelle, Kreidezeichnungen und Druckgrafiken, die aus den Beständen des Museums sowie der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung stammen und die während der zahlreichen Aufenthalte Schmidt-Rotluffs an der Ostsee entstanden sind.

Die Ausstellung soll eine Übersicht über alle Schaffensphasen bieten. Im Fokus stehen die unterschiedlichen Küstenregionen. Im Jahr 1906 folgte Schmidt-Rottluff einer Einladung des Expressionisten und zeitweisen "Brücke"-Mitgliedes Emil Nolde (1867-1956) auf die dänische Insel Alsen. Im Austausch mit Nolde entstanden dort expressive und farbgewaltige Ölbilder.

Während der Jahre der zunehmenden Diffamierung durch die Nationalsozialisten und der Einstufung als "entarteter Künstler" zog sich Schmidt-Rottluff ab 1932 in den ruhigen Ort Rumbke am Lebasee in Hinterpommern zurück. In diesem von Dünen geprägten Landstrich entstanden vor allem Aquarelle zum Thema Landschaft und Stillleben.

Die Künstlergruppe "Brücke" wurde 1905 in Dresden von vier Architekturstudenten gegründet, zu denen neben Heckel Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl und Karl Schmidt-Rottluff gehörten. Ziel war es, neue Wege im künstlerischen Ausdruck zu finden und sich vom tradierten Stil der Akademien zu lösen.