Hamburg. Manchmal ist weniger bekanntlich mehr. "Sheketak - Rhythm in Motion", das in den Fliegenden Bauten Premiere feierte, bietet so viel, dass es für fünf Tanzshows gereicht hätte: ein derbes Bühnengerüst etwa, eine Leinwand für allerlei multimediale Spielereien, sogar eine Live-Rockband, schön mit Gitarre, Drums und einem als Pornoorgel dudelnden Keyboard.

Dazu drei athletische israelische Tänzerinnen und drei Tänzer, die sich einen Ast abturnen in einem Mix aus Freestyle, Breakdance, Tapdance und Hip-Hop-Moves. Zwischendurch spielen sie mit Größenverhältnissen beim Schattenspiel und maulen sich mit Vorliebe gegenseitig an. Sie haben unübersehbar fleißig trainiert, beherrschen die Technik - und doch bleibt der Abend eigentümlich plakativ. Warum um Himmels willen dürfen die Jungs anständige T-Shirts tragen, während sich die Mädels zu sackartigen Arbeiterhosen in Sportbustiers zwängen müssen?

Im ersten Teil überwiegen ausgedehnte Interludien, in denen sich die Tänzer als Comedians versuchen, die mit ihrer Comicsprache aus "Zack", "Bumm", "Bleep" eher kleine Jungs ansprechen dürften. Im zweiten Teil gelingen größere Bilderbögen, wie etwa eine tolle Roboternummer. Doch von brasilianischer Samba bis zur Funkrock-Nummer wird da erbarmungslos alles zusammengerührt. Mit Sticks reagieren sich die sechs an allerlei Blech ab, bis die Ohren dröhnen. Und wenn drei Plüsch-Enten aus einem Quaderturm quäken, ist "Sheketak" endgültig in der "Muppet Show" angekommen.

Sheketak - Rhythm in Motion bis 6.3., Fliegende Bauten, Glacischaussee, Karten in allen Abendblatt-Ticketshops und unter T. 30 30 98 98