Hamburg. So schnell kann es gehen: Am Sonnabend sang Lena Meyer-Landrut, 19, bei der Verleihung der Goldenen Kamera in Berlin noch ihren eurovisionären Siegertitel "Satellite" und bekam einen Preis als beste nationale Sängerin verliehen. Anschließend ging es gleich zurück nach Köln zum gestrigen zweiten Halbfinale der ProSieben/ARD-Show "Unser Song für Deutschland", die Lena mit dem luftigen "A Million And One" eröffnete.

Beim ersten Halbfinale vor einer Woche stimmte zumindest eine Quote: Die Kandidaten für den deutschen Beitrag beim Eurovision Song Contest am 14. Mai in Düsseldorf sind zu 100 Prozent weiblich und hören auf den Namen Lena Meyer-Landrut.

Die Siegerin steht fest, die Zuschauer wählen nur noch ihren Songbeitrag. Gestern standen zum zweiten Mal sechs von Lena gesungene Vorschläge zur Auswahl. Von diesen gesellten sich drei weitere, von internationalen Produzenten-Teams komponierte Lieder zum bereits gesetzten Elektro-Pop-Stück "Taken By A Stranger", dem Mainstream-Ohrwurm "Maybe" und zu der von Stefan Raab und Lena gemeinsam geschriebenen Motown-Soul-Hommage "What Happened To Me". Die endgültige Entscheidung fällt aber erst am 18. Februar im Ersten.

Die Einschaltquoten des ersten Halbfinales waren zwar kein Grund zum Träumen, hielten sich aber mit 2,56 Millionen Zuschauern (13,2 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe) knapp auf dem Niveau der Vorjahressendung "Unser Star für Oslo", welche in den Vorrunden 2,62 Millionen Zuschauer und zum Finale der Castingshow 4,5 Millionen Zuschauer erreichen konnte. Immerhin war gestern im Vergleich zum ersten Halbfinale nicht nur der kurze musikalische Teil unterhaltsam, auch die Gastjurorinnen Anke Engelke und Joy Denalane zeigten deutlich mehr Biss als Stefanie Kloß und Der Graf in der Vorwoche.

"Ganz toll" (Denalane) fand die Jury das putzig-orchestrale "A Million And One", und das wurde vom TV-Publikum nicht zu Unrecht auch ins Finale gewählt. Was aber ein langweilig arrangierter Gähner wie "Teenage Girl" beim Song Contest erreichen soll, blieb auch den fassungslosen Gästen Anke Engelke ("beknackter Text") und Joy Denalane schlicht unerklärlich.

Der klassischen Contest-Logik folgend, schafften es daher auch die Konsenslieder "Mama Told Me", eine weitere Raab-Lena-Komposition, und die Gala-Grand-Prix-Ballade "Push Forward" in die entscheidende Runde am 18. Februar - insgesamt wurden gestern zwei Lieder vorgestellt, die neben "Taken by A Stranger" noch die besten Aussichten haben, beim Schnelldurchlauf in Düsseldorf aufzufallen. Und - "Push Forward" - ein Lied zum Vorspulen.

Unser Song für Deutschland Finale: Fr 18.2., 20.15, ARD; www.unser-song-fuer-deutschland.tv

Lena: "Good News" CD (Universal) im Handel; www.lena-meyer-landrut.de