Hamburg. 315 Millionen Dollar sind viel Geld für ein Unternehmen, das in den gut fünf Jahren seines Bestehens nur in einem Jahr, nämlich im vergangenen, einen kleinen Gewinn erwirtschaftet hat. Diesen Betrag legt der ehemalige Online-Dienst AOL für die Internet-Zeitung "Huffington Post" auf den Tisch. Das von der Journalistin Arianna Huffington gegründete Online-Blatt gehört mit monatlich etwa 25 Millionen Nutzern zu den bestbesuchten Websites der USA. Die "Huffington Post" lebt im Wesentlichen von Werbung. Für den Internet-Theoretiker Jeff Jarvis ist ihr Erfolg ein Beleg dafür, dass es für Qualitätsmedien im Netz möglich ist, sich ausschließlich durch Reklame zu finanzieren. Er unterschlägt dabei aber, dass sich die "Huffington Post" ihren Journalismus auch durch Stiftungen bezahlen lässt.

AOL, das dabei ist, sich als Medienunternehmen neu zu erfinden, setzt ebenfalls auf werbefinanzierte Angebote. Zum Portfolio gehören Blogs wie TechCrunch oder Engadget sowie Sites wie Games.com und Moviefone. Ob die Rechnung mit den rein werbefinanzierten Inhalten auf Dauer aufgeht, weiß heute aber noch niemand.