Hamburg. Er wolle sich gerne von "süßen Jungs und süßen Mädels" aus dem Publikum Hamburg zeigen lassen, sagte George Lewis Jr. im, wie immer, aus allen Nähten platzenden Molotow. Das ist amerikanische Offenheit. Und eine flamboyant flirtende Vorstellung. Als Twin Shadow hat Lewis zuletzt ein kleines bisschen Furore gemacht: Das Album "Forget" war für viele eines der besten Debüts 2010.

Lewis ist eine zwillingshafte Gestalt, und so konnte das größtenteils studentische Publikum das Live-Gesicht des New Yorkers in Augenschein nehmen. Es unterscheidet sich von dem des Studios: "Forget" ist eine smarte Platte mit frischen und schimmernden Synthie-Sounds. Live aber haben diese Songs Wucht und Rock-Attitüde.

Kein Wunder, Lewis, der die Platte allein eingespielt hat, vertraut auf der Bühne einer dreiköpfigen Begleitband: mit Schlagzeuger, Keyboarderin und Bassist. Namentlich Letzterer machte ordentlich Druck, das gilt auch für Lewis, der seine Gitarre zu einigen Hardrock-Soli quälte, dass einem Hören und Sehen verging. Darf natürlich wieder kommen, der Gute.