Sie wurde am Tegernsee geboren, ist in München aufgewachsen, lebt in Berlin, besitzt die österreichische Staatsbürgerschaft und ermittelt als "Tatort"-Kommissarin Klara Blum am Bodensee. Und doch zieht es Eva Mattes immer wieder nach Hamburg. Denn hier erlebte sie 1972 als gerade mal17-Jährige ihren künstlerischen Durchbruch. "Wenn ich ins Schauspielhaus gehe, denke ich, das ist meine Kinderstube", sagt sie noch heute.

Es war Ivan Nagel, der sie damals nach Hamburg holte. Die junge Mattes hatte zwar schon Filmerfahrung, war aber nie auf einer Schauspielschule gewesen. Dennoch kam sie am Schauspielhaus ganz groß raus: Zuerst als tumbe Beppo in Franz-Xaver Kroetz' "Stallerhof", später als Desdemona in Peter Zadeks Inszenierung des "Othello". Sie blieb bis 1979. Auch 1985 bis 1992 war Mattes Ensemblemitglied. Dazwischen und danach gab sie immer wieder Gastspiele in Hamburg.

Nun steht die Schauspielerin und Sängerin, die 2006 das Album "Language of Love" veröffentlichte, mit der Liederreise "Durch die Zeiten, über Grenzen" auf der Bühne des Ernst-Deutsch-Theaters. Über Grenzen ist die 56-Jährige oft in ihrem Leben gegangen, weshalb viele in ihr vor allem die "starke Frau" sehen. Sie selbst hält das für zu kurz gegriffen. Unlängst verglich sie sich in einem "Süddeutsche"-Interview mit einem Elefanten: groß und stark, ja, aber auch unendlich zart.