Für die ProSieben Sat.1-Senderfamilie wird 2011 ein wichtiges Jahr. Hoffnungsträger Harald Schmidt geht ab Herbst wieder bei Sat.1 auf Sendung.

Für die ProSieben Sat.1 -Senderfamilie, die ihre Gesellschafter, die Finanzinvestoren KKR und Permira, mittelfristig wieder verkaufen wollen, wird 2011 ein wichtiges Jahr. Einer der Hoffnungsträger der Gruppe ist Harald Schmidt, der ab Herbst wieder bei Sat.1 auf Sendung geht. Wie es in Senderkreisen heißt, wird er künftig dienstags und mittwochs zu sehen sein. Auch über weitere neue Sendungen wird nachgedacht. So ist man neuerdings aufgeschlossen gegenüber Scripted Reality-Formaten wie etwa "Familien im Brennpunkt" , mit denen Wettbewerber RTL Quote macht. Bisher stand man solchen Sendungen, die als Dokus daherkommen, in denen tatsächlich aber Laien nach Drehbuch agieren, reserviert gegenüber. Beeindruckt hat die Senderfamilie offenbar auch der Erfolg des Dschungelcamps. Nach den krachenden Misserfolgen von "Die Burg" und "Die Alm" bei ProSieben waren die Vorbehalte gegen solche Shows groß. Nun gibt es aber Überlegungen für Neuentwicklungen, die vorsichtig in diese Richtung gehen und ein breites Publikum ansprechen sollen. Richten wird es letztlich der neue Entwicklungschef der Gruppe, Sascha Naujoks, der aber erst zum 1. Juni von RTL kommt.

Eine neue Version seiner Dokumentation "Der Drückerkönig und die Politik" über AWD-Gründer Carsten Maschmeyer will der NDR am Sonnabend ins Netz stellen. Der sogenannte Judge's Cut ist erforderlich, weil Maschmeyers Anwalt Matthias Prinz eine weitere, drei Punkte umfassende einstweilige Verfügung gegen den Film erwirkt hat. So darf der NDR vorerst nur eingeschränkt über zwei mutmaßliche AWD-Opfer aus Lübeck berichten und nicht mehr behaupten, dass Maschmeyer und seine Anwälte eine Redakteurin der Zeitschrift "Finanztest" "mundtot" machen wollten. Auch darf der Eindruck nicht erweckt werden, Maschmeyer habe Gerhard Schröder wegen ihrer Freundschaft eine teure Wahlkampfaktion bezahlt. Der NDR wird die entsprechenden Passagen schwärzen und erläutern, warum dies geschieht. So wird im Judge's Cut zwar der Begriff "mundtot" vermieden. Es wird aber wohl erwähnt, dass der AWD und seine Anwälte der Redakteurin mehrere Briefe geschrieben haben sollen. Gegen die einstweilige Verfügung will der NDR vorgehen.

Uwe Dulias, ehemaliger stellvertretender Chefredakteur von "Bild" und "Hamburger Morgenpost", entwickelt seit Mitte Januar ein neues Konzept für den Lokalteil der "Frankfurter Rundschau". Im Frühjahr will er fertig sein. Dulias hatte bereits die iPad-App des Blattes entwickelt. Unklar ist, ob der neue Lokalteil Vorbote eines neuen Blattkonzepts sein wird. In Branchenkreisen halten sich hartnäckig Spekulationen, dass die "Rundschau" einen Personalabbau in der Redaktion plant.

Erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Online-Stellenmarkt der "Zeit" weist nach seinem Relaunch das Jobportal der "FAZ" auf. Die Kategorien, nach denen man nach Stellenangeboten suchen kann, sind auf beiden Portalen identisch: "Berufsfelder", "Branchen" und "Regionen" der "FAZ" entsprechen "Berufsfelder", "Positionen & Tätigkeiten" sowie "Standort" der "Zeit". Die "Zeit"-Rubriken "Positionen im Blick" und "Arbeitgeber-Profile" tragen bei der "FAZ" die Namen "Top-Stellenangebote" und "Top-Arbeitgeber". Den "Zeit"-Stellenmarkt gibt es in der jetzigen Form schon seit September 2010.