Portland ist ein gutes Pflaster für Indie-Bands. Tu Fawning sind in der lebendigen Szene der Stadt, zu der zum Beispiel auch die Artrocker Menomena gehören, eine der jüngsten Entdeckungen: Ihr Debütalbum "Hearts On Hold" sticht aus den vielen Veröffentlichungen heraus. Oder sagen wir: Es will herausstechen. Gleich am Anfang zu hören sind Bläser und verschleppte Trommeln, die zusammen eine neblige Suppe ergeben, wenn wir mal die Töne in Bilder übersetzen. "Multiply A House" heißt dieser erste Song, er zitiert eine bedrohliche Stimmung herbei. Die Stimme Corrina Repps (die Sängerin bildet mit Menomena-Mann Joe Haege Tu Fawning) steht einsam im Raum. Besonders bleibt bei "Hearts On Hold" das perkussive Element in Erinnerung.

Es trommelt und klöppelt ganz wunderbar auf den zehn Songs dieses bemerkenswerten Debüts. Manchmal klingen die Drums, als kämen sie von einem afrikanischen Eingeborenenstamm. Die herkömmlichen Gitarren- und Pianoklänge stehen neben den Trommeln und irrlichternden Trompeten. Zusammen klingt das alles wirklich interessant, nur ab und an hat man den Eindruck: Dem Duo sind unterwegs zum perfekten Sound irgendwie die Songs verloren gegangen. Der Sound bleibt mehr hängen als ein einzelner Song. Was nicht heißt, dass "Hearts On Hold" nicht hörenswert ist. So hektisch wie "Just Too Much" werden anno 2011 nicht viele Songs sein.

Tu Fawning: Hearts On Hold (City Slang)