Frank Schulz, Schriftsteller (“Mehr Liebe. Heikle Geschichten“)

O Gott! Vierzig Jahre?! Ach was. Alles "relativ" (Einstein). You can ponder perpetual motion/fix your mind on a crystal day . Bis heute fühl ich mich so jung, wie es in meinen Ohren bis heute klingt, wenn ich "Up Around The Bend" von Creedence Clearwater Revival höre. (Was - na eben! - mehr an deren Qualitäten liegt als an meinen.) Seit mir Co-Quartaner Michael Langebeck um 1970 mit mildem Unwillen untersagte, weiterhin die Deutsche Schlagerparade zu hören - "Das' doch Scheiße. Internationale Hitparade musste einschalten!" -, gehört das Stück unverrück- und unauslöschbar zu meinem autobiografischen Kanon der Popmusik. Leider bin ich kein Musiker geworden. Aber wenn mich mein laienhaftes Feeling nicht täuscht, dann klingt der Refrain in diesem von meinen all time favourite songs wie eine Bridge, und der fulminante Eingangsriff übernimmt die Funktion des Refrains - stimmt's, oder hab ich recht? Ist das nicht sogar der Ansatz einer Art "seltsamen Schleife"? Liegt die Erklärung in der Illusion, dass nie nichts nimmer aufhört, sondern immer wieder von vorn losgeht - und das auch noch mit immer der gleichen Euphorie?

Wahrscheinlich ist es einfach der Riff allein. Ein Riff wie ein Aufjauchzen. Schon mit der zweiten Note bewirkt er, dass die Nadel der Lebenslust bis ans Maximum ausschlägt. Lebenslust, Neugier, Optimismus - we're goin' up around the bend ! Yeah! (Zumindest, wenn wir eins beherzigen: leave the sinkin' ship behind ... )