András Schiff spielt Schuberts wunderbare Miniaturen

Nein danke, diese Werke seien "als Kleinigkeiten zu schwer", befand die Firma Schott aus Mainz. Nicht der einzige Verlag, bei dem Franz Schubert mit seinen Impromptus abblitzte. Für den damaligen Geschmack waren seine kurzen Klavierstücke zu anspruchsvoll. Doch gerade das macht ihren besonderen Reiz aus. Wie es dem Komponisten gelingt, auch mit knappen Gesten und in wenigen Minuten etwas Gewichtiges zu sagen. Seine Impromptus sind keine netten Neckereien, sondern meisterhafte Miniaturen von wienerischer Wehmut. Die typisch schubertsche Mischung aus Schönheit und Schmerz. Für den Pianisten András Schiff sprechen die Stücke von Leben und Tod - wobei der Tod der Erlöser ist. Bei seinem Soloabend spielt Schiff die tröstlichen Stücke und andere vermeintliche Kleinigkeiten von Schubert.

Schiff spielt Schubert Fr 4.2., 19.30, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Tickets zu 20,- bis 65,- unter T. 01805/66 36 61