Unter den zahlreichen vielversprechenden Bands aus Arhus stechen The Broken Beats heraus - und zwängen sich am 30.1. ins Silber.

Wenn man die Zuschauerzahlen ihres letzten Hamburger Auftritts zugrunde legt, müsste das kleine Silber am 30. Januar eigentlich aus allen Nähten platzen. Beim Reeperbahn-Festival 2010 eröffnete die dänische Band The Broken Beats den Bandreigen im sehr viel größeren Docks, und um 20 Uhr hatten sich schon etwa 500 Fans vor der Bühne versammelt, um den Abend ausgelassen zu beginnen.

Die Band um Sänger und Gitarrist Kim Munk weiß, wie sie ein Publikum ganz schnell um den Finger wickeln kann: Tempo hochhalten, mit den Zuhörern kommunizieren und ihnen ab und zu mal zuprosten. Das funktionierte im Docks prächtig, denn am Ende des Auftritts sah man nur Menschen mit glücklichen Gesichtern auf den Spielbudenplatz hinausströmen, auf der nicht einfachen Suche nach vergleichbarem fröhlichen Powerpop.

Vor zehn Jahren schon gründete Kim Munk die Broken Beats in Aarhus, vier Alben hat die Band bisher veröffentlicht. In diesem Jahrzehnt hat es eine Menge Mitgliederwechsel gegeben, die Besetzung variierte von drei bis 13 mit Kim Munk als einziger Konstante. In welcher Besetzung die Broken Beats jetzt auf Tour gehen werden, war nicht genau ersichtlich, denn ihre Website ist gerade "under construction" und die MySpace-Seite ist auch nicht sonderlich gepflegt. Wichtiger als Internet-Präsenz sind indes die musikalischen Qualitäten der dänischen Combo, und die sind hoch. Nicht wenige halten die Broken Beats für die beste Liveband zwischen Flensburg und Kopenhagen.

Der Frontmann der Broken Beats gilt als erstklassiger Songschreiber und veritabler Sänger, aber auch als Kauz, der einzig und allein auf seine Musik und seine Band fokussiert ist. Angeblich soll er in einem alten Lederportemonnaie Dutzende von Skizzen, Songtexten und Zeichnungen aufbewahren. Aus ihnen schöpft er seine Kreativität, die ihm den Ruf eines Rock-Poeten eingebracht hat, dessen Musik mit den Eels, Beck und Calexico verglichen wurde. Eher keine stichhaltigen Vergleiche, denn Munks Songs sind eine Ecke fröhlicher als die der genannten Bands. Oft passiert es auch, dass Zuhörer mit auf die Bühne geholt werden, um mitzutanzen und mitzufeiern. Skål!

The Broken Beats So 30.1., 20.00, Silber (S Reeperbahn), Silbersackstraße 27, Karten zu 13,90 im Vorverkauf; www.myspace.com/thebrokenbeatsdk