Berühmt wurde der Berliner in der Rolle als “Lederstrumpf“ - später drehte er Krimis

Berlin. Als Gangster im Trenchcoat und mit korrekt gescheitelter Frisur wurde Hellmut Lange in Zeiten des Schwarz-Weiß-Fernsehens berühmt - noch berühmter allerdings im Trapperkostüm als "Lederstrumpf". Sechs Tage vor seinem 88. Geburtstag ist Lange am 13. Januar gestorben, wie seine Ehefrau Ingrid am Montag mitteilte. Auf seinen Wunsch hin habe die Beisetzung im engsten Kreis stattgefunden.

Der am 19. Januar 1923 als Sohn eines Beamten in Berlin geborene Schauspieler hatte schon mit 13 Jahren zusammen mit Wolfgang Kieling Kinderrollen gespielt. Nach Ende des Krieges besuchte er die Schauspielschule in Hannover. 1958 hatte er seinen ersten Einsatz in einem Fernsehkrimi: in "Stahlnetz - Mordfall Oberhausen".

Bekannter wurde er durch den Francis-Durbridge-Fortsetzungskrimi "Das Halstuch", auch in der beliebten Zirkusserie "Salto Mortale" (1968) spielte Hellmut Lange eine prägende Rolle. Eine große Fangemeinde gewann er mit seiner Darstellung des Titelhelden in dem TV-Vierteiler "Die Lederstrumpf-Erzählungen" (1969) nach James Fenimore Cooper.

Vielen Zuschauern ist Lange auch als Moderator der Quizreihe "Kennen Sie Kino?" (1971-1981) in Erinnerung. Danach wurde es etwas ruhiger um ihn, gelegentlich sah man ihn in den TV-Krimireihen "Der Alte" und "Tatort".

Ein TV-Comeback erlebte er 1987 in der ARD-Vorabendserie "Hafendetektiv". Danach mimte er einen Pferdetrainer in der ZDF-Serie "Rivalen der Rennbahn". Mit 73 Jahren spielte er seine letzte Rolle als Untersuchungskommissionsleiter Herwegh in dem Sat.1-Film "Fähre in den Tod". Im Alter zog er sich ins Privatleben zurück. "Als schnelle ,Tatort'-Leiche, die nach drei Minuten vor dem Privatsafe im eigenen Haus erschlagen wird, bin ich mir zu schade", sagte er. Vor zwei Jahren war Lange an Demenz erkrankt.