St.-Pauli-Theater. Ist das Leben ohne den Genuss von Tschechow-Texten möglich? Prinzipiell ja, würde Radio Eriwan geantwortet haben - aber nicht empfehlenswert. Der vor knapp 151 Jahren geborene russische Autor steht im Mittelpunkt des neuen Abends aus der Reihe "Suchers Leidenschaften", mit der das St.-Pauli-Theater zum vertiefenden Lesen und Bewundern einlädt. Heute lobpreist C. Bernd Sucher mit der Theaterlegende Angela Winkler Tschechows Schaffen. Sie würdigen einen Autor, den nicht wenige auf Augenhöhe mit Shakespeare sehen; einen Autor, dessen Dramen auf dem schmalen Grat zwischen Tragödie und Komödie wandeln, getrieben von Begehren, Enttäuschungen, Leidenschaften, Einsamkeit. Tschechow war nichts Menschliches fremd. Seine Charaktere sind unsterblich, sein Humanismus ist unerschütterlich. Man kann auch heute noch nur staunen - und lernen.

"Suchers Leidenschaften" heute, 20.00, St.-Pauli-Theater (U St. Pauli), Spielbudenplatz 29/30. Karten 18,-. Ticket-Hotline: 47 11 06 66