Vier Stücke feiern bis Sommer Premiere an den Kammerspielen

Hamburg. Die Rechte für den West-End-Knaller "Enron" ergattert zu haben ist Kammerspiele-Intendant Axel Schneiders ganzer Stolz. Lucy Prebble deckt im Wirtschaftskrimi die verbrecherischen Machenschaften von Firmenmanagern im Mega-Skandal um die Bilanzfälschungen im texanischen Energiekonzern Enron auf, der mitverantwortlich war für die weltweite Finanzkrise. Ralph Bridle inszeniert eine reduzierte Kammerspielfassung des zynischen Hasardspiels mit Nicki von Tempelhoff und Martin Semmelrogge (Premiere 17. April).

Wesentlich seriöser dürfte eine Hommage für den Komponisten Gustav Mahler ausfallen (Premiere: 2. März). Mathias Christian Kosel entwirft mit Passagen aus Briefen und mit Mahler-Liedern ein Porträt des obsessiven Genies und Dirigenten. Die Mezzosopranistin Feline Knabe und der Schauspieler Markus Boysen geben Mahlers Wort und Musik ihre Stimmen. Eine weitere musikalische Biografie rollt der Regisseur Martin Blau in der deutschen Erstaufführung von Peter Quilters "End of the Rainbow" auf. Der Autor erzählt im Rückblick die Höhen und Tiefen im Leben des Hollywood-Stars Judy Garland. Marion Martienzen und Thomas Borchert stehen in der Premiere am 13. Juni auf der Bühne. Ein Wiedersehen mit der Schauspielerin Susanne Schäfer - unter den Intendanten Peter Zadek und Michael Bogdanov im Kirchenallee-Ensemble - bringt das Gastspiel "Achterbahn" ab 6. März. Schäfer spielt den erotischen Psychothriller von Eric Assous mit Peter Bongartz.

Axel Schneider zeigte sich über den Besuch und die finanzielle Situation der Kammerspiele zufrieden, ohne genaue Zahlen nennen zu wollen. Er rechne aber, wie er sagte, zu Saisonende - wie im Vorjahr - mit einer Besucherauslastung von rund 80 Prozent.