Knust. Angeblich heißen I Like Trains wirklich so, weil sich die Bandmitglieder gerne dem ebenso langweiligen wie merkwürdigen Hobby des "Trainspottings", also des Beobachtens von Zügen widmen.

Die vier Briten kümmert ihr intellektuell-verschrobenes Image nicht, sie unterstützen es vielmehr nach Kräften. Melancholischer Postrock trifft bei ihnen auf Texte, die sich mit historischen Tragödien wie Hexenverbrennungen oder Epidemien beschäftigen. So weit das erste Album "Elegies To Lessons Learnt". Das im vergangenen Jahr erschienene, selbst verlegte "He Who Saw The Deep" gibt sich zwar ein winziges bisschen optimistischer, ist aber ebenso versetzt mit verkopften Zitaten und Anspielungen. Die setzen schon mit dem Albumtitel ein. Der nämlich weist noch viel weiter in die Vergangenheit: "Derjenige, der die Tiefe sah" ist der ursprüngliche Titel des Gilgamesch-Epos, einer der ältesten Dichtungen der Menschheitsgeschichte.

I Like Trains heute, 21.00, Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Eintritt 16,- an der Abendkasse; www.iliketrains.co.uk