Francesco Wilking, Frontmann der Berliner Popband Tele, legt mit “Die Zukunft liegt im Schlaf“ sein gelungenes Solo-Debütalbum vor.

Gut zehn Jahre ist es her, da debütierte Francesco Wilking mit seiner Band Tele und der kleinen feinen Platte "Tausend und ein Verdacht". Wilkings Stimme packte den Hörer mit lässiger Intimität, der Gesang verschob den Blick auf die Welt um wichtige Millimeter, er machte melancholisch und leicht zugleich. Mitte der Nullerjahre war die Band von Freiburg nach Berlin gezogen. Und vom Indie- zum Major-Label. Wilkings Stimme lieferte nun Breitwandpop, nervte aber teils gehörig mit ihrem Pathos. Nun, mit seinem Solodebüt "Die Zukunft liegt im Schlaf" hat der Musiker den Ton von einst wiedergefunden.

Der Sound pendelt zwischen reduziertem Country und kumpeligem Blues. Und in "Der Minister", einem der stärksten Stücke der Platte, legt Wilking sogar eine grandiose Version von Caetano Velosos Brazil-Klassiker "Sampa" vor. In seinen Solosongs bewegt sich der Liedermacher entspannt zwischen den Dramen des Lebens, zwischen Sicherheit und Angst, Liebe und Alter. Die Tragödie liegt in der Tristesse, die Poesie steckt im Detail. Zu danken ist für Bilder wie dieses: "Und heute bist du mutlos/ohne dass du es merkst/du legst ein kühles Schnitzel auf dein Herz". Millimetergenau schön.

Francesco Wilking: Die Zukunft liegt im Schlaf (Tapete Records), seit dem 14.1. im Handel