Der letzte Teil der Kinderfilm-Trilogie über die “Vorstadtkrokodile“ ist eine Ode an die Freundschaft

Dritter und letzter Teil der furchtlosen, von Max von der Grün erfundenen Jugendgang, die mit 1,4 Millionen Zuschauern für die ersten beiden Teile nicht ganz so erfolgreich war wie "Die Wilden Kerle", aber irgendwie sympathischer rüberkommt. Auch wenn die Figuren und erst recht die Handlung nur noch recht wenig bis überhaupt nichts mit jenen "Großstadtkrokodilen" zu tun haben, die der Schriftsteller Mitte der 1970er Jahre für einen seinerzeit sehr erfolgreichen Jugendroman erfand: Noch immer spielt sich das Geschehen im Ruhrgebiet ab.

Da Teil 1 (2009) und Teil 2 (2010) noch nicht so lange her sind, muss man nicht viel erklären. Es sind alle noch mit dabei, von Hannes (Nick Romeo Reimann) bis Maria (Leonie Tepe), Nora Tschirner spielt wieder Hannes' coole Mutter. Ein wenig lieblos werden Olli (Manuel Steitz) und Rolli-Fahrer Kai (Fabian Halbig) in die Sommerferien beziehungsweise zu einem Basketball-Turnier verabschiedet. Der Rest der Bagage liefert sich ein Kart-Rennen, das sie von der geschlossenen Kart-Bahn kurzerhand in ein nahe gelegenes Parkhaus verlagert. Mit bösen Folgen: Frank (David Hürten) überschlägt sich und erleidet bei dem schweren Unfall einen Leberschaden. Nur eine Organspende kann helfen. Einzig möglicher Spender: Franks Bruder Dennis (Jacob Matschenz). Da gibt es nur ein Problem: Dennis sitzt im Knast.

Man ahnt es schon: Wir befinden uns mitten in einem Gefängnisausbruch-Film, kurioserweise schon der zweite in dieser Woche - siehe "72 Stunden" (Seite 7). Nun möchte man eigentlich argumentieren, dass Dennis mit einer Eilverfügung in ein Gefängnis-Hospital gebracht werden könnte. Doch dann gäbe es das nun folgende Komplott mit Masterplan, technischem Hilfsgerät und slapstickhaften Actionsequenzen nicht. Angenehm durchgeknallt ist diese Geschichte, aber nicht so realitätsfern wie die letzten Abenteuer der "Wilden Kerle". Die Helden sind seit dem letzten Teil ein wenig erwachsener geworden, Maria becirct nicht nur Hannes, sondern auch - das gehört zum Plan - einen Gefängnispraktikanten. Gefängnispraktikant? Ja, auch das gibt es, zumindest im Kino. Und so bewegt sich diese Ode an die Freundschaft heiter auf ihr Happy End mit Organspende und Knutschflecken zu.

++++- Vorstadtkrokodile 3 D 2009, 83 Min., o. A., R: Wolfgang Groos, D: Nick Romeo Reimann, Leonie Tepe, Fabian Halbig, Nora Tschirner, täglich im Abaton, in den Cinemaxx- und UCI-Kinos, Hansa-Filmstudios, Koralle; www.vorstadtkrokodile3.de