Polittbüro. Man könnte Günter Zint auch "Das Auge" nennen: Seit fünf Jahrzehnten hält der in Fulda geborene langjährige Wahlhamburger den Sucher sowohl auf Augenblicke des Alltags als auch auf wichtige Ereignisse des Zeitgeschehens. Für dpa, "Der Spiegel", "Stern" und "konkret" zog er los, begleitete den Undercover-Autor Günter Wallraff und sah sich sowohl in St. Paulis Hinterhöfen als auch im Star-Club oder auf Anti-Atomkraft-Demonstrationen genau um. Dazu gründete er auch noch 1968 die "St.-Pauli-Nachrichten" und machte sich lange Jahre für ein St.-Pauli-Museum stark, das am 9. Oktober 2010 endlich in der Davidstraße eröffnet wurde - natürlich mit zahlreichen Exponaten aus Günter Zints privater Sammlung, die alleine im Bereich der Fotodokumentation drei Millionen Aufnahmen umfasst.

Alternative Blickwinkel auf die vergangenen fünf Jahrzehnte, von Pop bis Politik, hat Zint 2007 im Bildband "Zintstoff - 50 Jahre Deutsche Geschichte" zusammengefasst. Reaktionen, Interpretationen und Kritik am "Zintstoff" stellt Günter Zint am heutigen Mittwoch im Polittbüro vor.

Günter Zint: "Zintstoff" Lesung Mi 19.1., 20.00, Polittbüro (U/S Hauptbahnhof), Steindamm 45, Eintritt 15,-; T. 28 05 54 67; www.polittbuero.de