Die Auschwitz-Üerlebende Esther Béjarano erzählt aus ihrem Leben

Alsterdorf. Vor knapp 66 Jahren befreiten russische Truppen das Vernichtungslager Auschwitz. Seither ist der Ort zum Synonym für das Grauen des Dritten Reichs, für den industrialisierten Massenmord geworden.

Esther Béjarano gehört zu den letzten Zeitzeugen, die die Gräueltaten der Nazis am eigenen Leib er- und überlebten. Die heute 86-Jährige wurde 1943 von den Nazis in das KZ Auschwitz verschleppt. Sie überlebte, weil sie als Akkordeonspielerin in das Mädchenorchester des Lagers aufgenommen wurde. Dieses diente jedoch nicht der Unterhaltung, sondern einem perfiden Zweck: Neu ankommende Menschen sollten durch das Orchester beruhigt werden, mit der Musik gab man der Ankunft einen "harmlosen" Anstrich, der es der SS ermöglichte, die zur Vernichtung Bestimmten ohne Gegenwehr zu den Gaskammern zu führen. Eine Wahl hatten die jungen Musikerinnen nicht.

Esther Béjarano wanderte nach dem Ende des Dritten Reichs zunächst nach Palästina aus, kehrte jedoch später nach Deutschland zurück und lebt heute in Hamburg. Auch noch im hohen Alter engagiert sie sich gegen das Vergessen, ist Vorsitzende des Auschwitz-Komitees und an zahlreichen Veranstaltungen beteiligt. Am heutigen Abend liest sie zusammen mit ihrer Biografin aus ihren Erinnerungen: "Wir leben trotzdem: Esther Béjarano - Vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Künstlerin für den Frieden."

Esther Béjarano heute 19.00, Martin-Luther-Kirche zu Alsterdorf (U Alsterdorf), Bebelallee 156, Eintritt frei, um Spenden wird gebeten; www.kirche-hamburg-ost.de