Das Thalia-Theater eröffnet das Festival mit der Premiere von Jette Steckels “Don Carlos“

Hamburg. Das Thalia-Theater sonnt sich im Erfolg. Er sei "leicht erotisiert", bekannte Intendant Joachim Lux gestern, denn gleich vier aktuelle Produktionen dieser Spielzeit ("Hamlet", "Was ihr wollt", "Reckless" und "Der gestiefelte Kater") hätten eine Platzausnutzung von 100 Prozent.

Dennoch hat Lux Sorgen. Die von der Kulturbehörde verordnete Kürzung von 330 000 Euro im vergangenen Jahr sei noch nicht verarbeitet: "Das sind Beträge, die uns in die Tonne hauen." Hier fordert Lux von einem künftigen Senat einen definierten Kulturetat als festen Bestandteil des Koalitionsvertrags. Anders sei keine Planungssicherheit gewährleistet. Den zweiten Teil der laufenden Spielzeit mit Schwerpunkt auf den Lessingtagen sieht Lux unter dem Motto "Widerstand und Freiheit" und zieht inhaltliche Parallelen zur neuen Lust der bürgerlichen Mitte am Protest.

Passend hierzu und als Aufschlag der zweiten Ausgabe des Theaterfestivals "Um alles in der Welt - Lessingtage" mit dem Schwerpunkt "Freundschaft" inszeniert Jette Steckel am 22. Januar Schillers "Don Carlos". Die Lessingtage bieten erneut knapp 50 Veranstaltungen in zwei Wochen, darunter hochkarätige Gastspiele. Die Werkstattbühne in der Gaußstraße wird am 21. Januar mit der Uraufführung von Don DeLillos "Falling Man" wiedereröffnet. Für insgesamt zwei Millionen Euro wurde sie umgebaut, 1,2 Millionen stammen aus dem Konjunkturprogramm. Des Weiteren bringt Dimiter Gottscheff "Antigone" auf die Bühne, und Luk Perceval wird Wolfgang Borcherts "Draußen vor der Tür" als Drei-Personen-Stück inszenieren.

Um alles in der Welt - Lessingtage 2011 21.1. bis 6.2. Infos unter www.thalia-theater.de