Es gibt Filme, denen man den Beutezug durch die Filmgeschichte gleich ansieht. Und doch schaffen sie etwas Eigenes, Mitreißendes, Neues, nicht unbedingt perfekt, aber aufregend, schnell und geradeaus. Doze Niu, Regisseur des Gangster-Melodrams "Monga", ist sichtlich von Martin Scorsese und seinem "Hexenkessel", aber auch den "Godfellas" beeinflusst, zudem kommen einem die Gewaltballette eines John Woo in den Sinn.

Doze Niu erzählt die Geschichte des 17-jährigen Mosquito (Mark Chao), der sich in Monga, dem Kiez von Taipeh, einer Bande Halbstarker anschließt. Hier fliegen vor allem die Fäuste, und die zentrale Prügelszene mit Flucht durch die verwinkelten Gassen und stetig steigender Zahl an Kombattanten würde Bud Spencer und Terence Hill vor Neid erblassen lassen. Doch dann verschiebt sich das Machtgefüge, Gangster vom chinesischen Festland pfeifen auf die Tradition und mischen die Unterwelt Taipehs auf. Eine packende Ballade über Freundschaft, Verrat und das Ende einer Ära.

++++- Monga - Gangs of Taipeh Taiwan 2010, 146 Min., ab 16 J., R: Doze Niu, D: Mark Chao, täglich im 3001 (OmU); www.rapideyemovies.de