Die Band Who Knew gehört zu den angesagtesten Rock-Newcomern Islands und spielt im Molotow

Molotow. Wer sich schon einmal in einem Hamburger Bunker herumgetrieben hat, der kennt das Gefühl, sich in einem Mahlstrom aus Klängen freischwimmen zu müssen. Hinter diversen schweren Türen dringen Pop-Standards der Hochzeitskapelle, Frickelriffs der technischen Death-Metal-Band und Samba-Beats der Trommelgruppe hervor und vermengen sich.

Eine Band, die aus dieser klaustrophoben Kakofonie deutlich herausstechen würde, ist das 2005 gegründete isländische Sextett Who Knew aus Reykjavík. Der Song "Sharpen The Knive" gibt beispielhaft die Richtung vor: Messerscharfe, glasklare Gitarren klingen aus verschiedenen Richtungen, schichten sich verwirrend und doch enorm eingängig übereinander und verknüpfen sich zu einem hübsch-harmonischen Teppich, auf dem die melancholische Stimme von Ármann Ingvi Ármannsson wandeln darf. Wave-Rock kommt von Wellen.

Dabei müssen sich Ármann und seine Mitstreiter Baldur Helgi Snorrason, Snorri Eldjárn Snorrason, Jökull Huxley Yngvason, Jon Valur und Hilmir Berg Ragnarsson (Isländer haben tolle Namen) längst nicht mehr mit anderen Bands im Musiker-Schließfach herumschlagen. Ihr Debütalbum "Bits And Pieces Of A Major Spectacle", das letztes Jahr beim Hamburger Label DevilDuck Records erschienen ist, haben sie in ihrem eigenen Studio aufgenommen.

Der ironische Studioname "Skjön" ("schief und krumm"), der auf das angebliche mangelnde Talent von Who Knew anspielen soll, passt allerdings kaum zu den zackigen, spielfreudigen Songs, die auf eine tolle Zukunft für die Band hoffen lassen. Vielleicht werden sie nicht so groß wie Sigur Rós, in deren Studio Teile des Albums entstanden, aber ..., wer weiß?

Who Knew, Tellavision Mi 12.1., 20.00, Molotow (U St. Pauli), Spielbudenplatz 5, Eintritt 13,- an der Abendkasse, www.who-knew.it